Wesselburen als Landmusikort des Jahres 2021 in Schleswig-Holstein ausgezeichnet

Foto: Christian Langhinrichs Symbolische Übergabe des Preisgeldes an die kulturellen Akteure v. r.: Bürgermeister Heinz-Werner Bruhs, Kirchenmusikdirektor Gunnar Sundebo, Pastorin Simone Fucker, Maik Missberger (Leiter des Musikzuges Blau-Weiß Wesselburen), Dr. Tilman Schlömp (Programmleiter Landmusik)
Foto: Christian Langhinrichs Überreichen der Plakette "Landmusikort des Jahres 2021" an Bürgermeister Heinz-Werner Bruhs
Foto: Christian Langhinrichs v. l.: Pastorin Simone Fucker, Christina Voigt (Vorsitzende des Ausschusses für gesellschaftliche Angelegenheiten), Pastor Klaus Struve

Wesselburen im Landkreis Dithmarschen hat sich den Titel Landmusikort des Jahres 2021 durch eine beeindruckende Vielfalt kultureller Aktivitäten erarbeitet. Die Stadt in der Nähe von Büsum mit nur 3.500 Einwohnern gestaltet nicht nur selbst zahlreiche Feste und kulturelle Aktivitäten, sie initiiert auch die Vernetzung der Institutionen. In der Heimatstadt des Dramatikers Friedrich Hebbel findet das Kulturleben zwischen den Polen Verein und Kirche statt. Der Musikzug Blau-Weiß Wesselburen, weit mehr als nur ein Musikverein, veranstaltet engagierte Kinder- und Jugendprojekte, spielt Konzerte im Altersheim und hat es mit einem Mitgliederspektrum zwischen 4 und 68 Jahren definitiv geschafft, die Generationen miteinander zu verbinden.

Die St. Bartholomäuskirche (die einzige norddeutsche mit einem Zwiebelturm) lockt die Konzertgänger nicht nur mit der Rekonstruktion der historischen Orgel von 1741, nach Plänen des Arp-Schnitger-Schülers Johann Hinrich Klapmeyer 2011 gebaut, sondern auch mit zahlreichen groß besetzen chorsinfonischen Aufführungen. Zwischen diesen beiden Institutionen finden weitere hochkarätige Musikveranstaltungen statt, Experimentelles wie ein Gong-Konzert im Hebbel-Museum, Klassisches wie die regelmäßige Verleihung des Brahms-Preises der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein, oder auch ein Treffen der Bläserklasse der Eider-Nordsee-Schule mit einer polnischen Jazzband.

Die Verleihung des Preises am 13. November bildete die beiden Institutionen und ihre Orte ab: ein musikalisches Happening mit dem Musikzug eröffnete die Veranstaltung in der Eider-Nordsee-Schule, mit dem Musikzug ging es dann durch die Stadt zur Bartholomäuskirche, wo der Gospelchor unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Gunnar Sundebo sein Können zeigte und die Orgel unter Sundebos Händen betörend schöne Klänge offenbarte.

Programmleiter Dr. Tilman Schlömp überreichte im Rahmen der ebenso liebevoll wie klug inszenierten kleinen Konzerte den Preis an Bürgermeister Heinz-Werner Bruhs, der das Preisgeld an die Kita Tausendfüßler, den Musikzug Wesselburen und die Kirchengemeinde St. Bartholomäus zur Finanzierung musikalischer Projekte weiterreichte. Pastor Klaus Struve stellte in feinsinniger Moderation die musikalischen Initiativen der Kirchengemeinde vor, in Vertretung des Landrates würdigte Volker Nielsen das blühende Wesselburener Musikleben, ebenso lobte Hartmut Schröder, Geschäftsführer des Landesmusikrates Schleswig-Holstein, die vorbildliche Nachwuchsarbeit des Ortes.

(Text: Dr. Tilman Schlömp - Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH)